Aktuell

Musikunterricht: Erwachsenenbildung an der Leo Kestenberg Musikschule

Man ist nie zu alt, ein Instrument zu lernen oder Gesangsunterricht zu nehmen. An der Leo Kestenberg Musikschule erhalten Erwachsene in jedem Instrumentalfach Unterricht. Wenn Sie bereits singen oder ein Instrument spielen, können Sie auf ihrem Niveau in den Einzelunterricht einsteigen. Sie können aber auch ein Instrument ihrer Wahl von Beginn an lernen oder, wenn Sie gerne singen, ihre Stimme ausbilden lassen.

 

Blasorchester-Projekt

Voraussetzungen für die Teilnahme sind absolute Unerfahrenheit auf dem Instrument und Offenheit bei der Instrumentenwahl. Auch Notenkenntnisse werden nicht vorausgesetzt!

Die Bläserklasse für Erwachsene richtet sich an Menschen, die ein Instrument erlernen und dies gleich im Orchester spielen wollen. Wir treffen uns einmal in der Woche zum Gruppenunterricht in den einzelnen Instrumentensätzen und zu einer 60-minütigen Orchesterprobe. Das momentane Orchester besteht aus Flöten, Klarinetten, Saxofonen, Trompeten, Posaunen, Hörnern, Tuben und Schlagwerk. Wir stellen die Instrumente, verwenden als Unterrichtsmaterial ein Buch, an dem wir uns orientieren und erweitern dies nach ein paar Monaten um Stücke, die exklusiv für unser aktuelles Ensemble geschrieben werden. Alle Leiter*innen (Dirigent*innen) sehen die Orchester, die aus insgesamt ca. 170 Menschen bestehen, als Gemeinschaftsprojekt und befinden sich in ständigem Austausch und Zusammenspiel. Es geht um die Freude am gemeinsamen Musikmachen, am Spielen im Orchester und am Erleben von Musik.

Aus den Bläserklassen, die alle zwei Jahre gestartet werden, haben sich inzwischen zwei weitere Ensembles gebildet: Windspiel mit einem orchestralen/klassischen Schwerpunkt und Mapinguari mit einem offeneren Bandkontext und Raum für Improvisation. Mapinguari und Windspiel sind als Ensembles offen für interessierte Mitspieler*innen.

Weitere Informationen zu den Angeboten für Senior_innen finden Sie hier

Kontakt: Alexander Riedmüller, Tel. Die+Do 12.30-14.30, Tel. 90277-3784

Musikunterricht: Angebote für die Altersgruppe 55+

Senioren singen mit Claudia-Maria Mokri

CHOR DER FREUDE

Jeden Montag und Mittwoch: einfach singen

Ein kostenfreies Angebot der Musikschule

"Singen im Seniorenchor der Freunde, das macht mich froh. Bis heute verpasse ich keine Stunde, bin dankbar, in dieser frohen Runde - und das seit 10 Jahren. Jede Minute, die ich hier singe, verlängert mein Leben um eine Stund`. nun können Sie sich denken, wie alt ich werde. Heute bin ich 99 Jahre alt."

 

Der Seniorenchor ist ein Ort, wo „Oldies“ zusammentreffen und zusammen singen. Jeder hat eine Stimme und jeder kann singen! Volkslieder und Schlager sind eine Fundgrube an schönen, vertrauten Melodien. Sie wischen die Sorgen für eine Weile weg. So bringt Singen Freude und Freunde: mal laut, mal leise, mal hell und rein, mal wild und kraftvoll und zart. Die Seele singt, der Körper schwingt, weil es so viel Freude bringt.

Einmal im Monat treffen sich die „Oldies“ mit den Kids im Kindergarten und dann klingt es fröhlich, denn zusammen sind wir so viel reicher.

 

Musik aktiv

Singen, swingen, Rhythmus fühlen, hören, bewegen, ausprobieren

Der Kurs wendet sich an Menschen, die Freude an Musik empfinden und bietet Raum für Gemeinsamkeit und Kreativität. Mit Liedern, Rhythmen und Musik aus Klassik, Folklore oder Popmusik entstehen anregende Klang- und Bewegungserlebnisse.

 

Singen in der Alten Mälzerei, Lichtenrade

„Morgenchor“ (wöchentlich)

„Offenes Singen für Leib und Seele“ (sporadisch)

Weitere Informationen zu den Angeboten für Senior_innen finden Sie  hier

Kontakt: Alexander Riedmüller, Tel. Die+Do 12.30-14.30, Tel. 90277-3784

Tischharfe 55+

Das Tischharfen-Ensemble Alt-Mariendorf

Die Tischharfe ist ein leicht zu erlernendes Musikinstrument. Fachliche Vorkenntnisse sind nicht nötig. Die Freude am gemeinsamen Musizieren steht im Vordergrund. Der angenehme Harfen-Klang fördert das Wohlbefinden in der musischen Tätigkeit und bietet Raum für Selbstverwirklichung. Instrumente für das wöchentliche Ensemblespiel am Montagvormittag stehen vor Ort zur Verfügung. Der Unterricht ist kostenfrei.

Unterrichtsort: Alt-Mariendorf 43 in 12107 Berlin
Anmeldung und Information: Barbara Tzschätzsch, E-Mail: tzbar@web.de, Tel.: 030-60978811
 

Tischharfe im Einzel- und Partnerunterricht

Wenn Sie das Spiel auf der Harfe vertiefen möchten, bietet sich der zusätzliche Einzel- oder Partnerunterricht an. Besonders für Erwachsene ist das Spiel mit der Tischharfe gut geeignet. Der angenehme Klang fördert das Musische Wohlbefinden und bietet Raum für Selbstverwirklichung. Das Hören und die Koordination für das gemeinsame Musizieren stehen im Vordergrund.

Unser Rat, wenn Sie sich für die Anschaffung einer Tischharfe interessieren

Sie haben die Wahl zwischen folgenden Instrumenten: 1. Es gibt die „Veeh-Harfen®“ in verschiedenen Größen und Ausführungen aus der Werkstatt von Hermann Veeh, 2. die „Zauberharfe“ aus Franken und 3. die „Große Tischharfe“ von Franz Bauer.
Mit allen Instrumenten ist auch das Mitspielen im Ensemble möglich.
 
Unterrichtsort:  Alt-Mariendorf 43 in 12107 Berlin
Anmeldung und Information: Barbara Tzschätzsch, E-Mail: tzbar@web.de, Tel.: 030-60978811

Partitur für Tischharfe

Besonderes Ereignis: Der Schlüssel zum Cage

John Cage (1912-1992) zum 110. Geburtstag und 30. Todestag

aus „Living Room Music“ (1940, 1.Satz, Einstudierung:  Jairo Geronymo)                           
„To Begin“
Lukas Viviano, Vincent Dalg, Karcan Korkmaz, Arcan Korkmaz
 
aus „Suite für Toy Piano“ (1948)
Toy Piano: Jairo Geronymo                                                                                                                                           
 
“Mysterious Adventures” (1945, Einstudierung: Jairo Geronymo und Cordula Heiland)        
Klavier:
1. Erik Dörffer (Klavierklasse Cordula Heiland)
2. Erik Dörffer ( Cordula Heiland)
3. Naila Babikir ( Cordula Heiland)
4. EnnoLange (Klavierklasse Alexander Munterjan)
5. Erik Dörffer ( Cordula Heiland)
 
aus „Living Room Music“ (1940, 2.Satz, Einstudierung:  Cordula Heiland)                              
„Story“
Amy McCombie
Maisie McCombie
Elida Cali
Lilli Kastein
Pause    
„4‘33“ (1952)
Cordula Heiland-Violine, Elke Schrepel-Violoncello, Jairo Geronymo-Klavier
Ltg: Burkhard Friedrich
                                       
„A Flower“ (1950, Einstudierung: Elke Schrepel)                                                                       
Stimme: Karin Zank (Gesangsklasse Ulrike Kramer)
Klavier: Jonas Buchholz (Klavierklasse Elke Schrepel)
 
aus „Perilous Night“ (1944)
Klavier:
Vincent Dalg (Klavierklasse Jairo Geronymo)
Livia Greif (Klavierklasse Ulrike Kowanda)
Dido Aquilanti (Klavierklasse Stefanie Bialasiewicz)
Zoe Kazantzoglou  (Klavierklasse Leonie Kruppa)
Luisa Bialasiewicz (Klavierklasse Cordula Heiland)                                                                                                            
 
aus: „Works for Calder“ (1949, 1. Satz, Einstudierung Elke Schrepel)                                                   
Klavier:
Josef Milia (Klavierklasse Elke Schrepel)
 
Eine Produktion der Fachgruppe Neue Musik. Performance. Klangkunst
(Leitung: Dr. Theda Weber-Lucks)
Idee, Koordination, Moderation: Burkhard Friedrich
www.lkms.de       

Besonderes Ereignis: Einführung von Burkhard Friedrich

John Cage – Meister einer herrschaftsfreien und modernen Musik

Der 100. Geburtstag eines Jahrhundert-Musikers ist zu feiern: Am 5. September 2012 wäre der Ausnahmemusiker John Cage 100 Jahre alt geworden!

Sie kennen kein Werk von John Cage aus dem Gedächtnis? Doch, bestimmt, zumindest dann, wenn Sie in Ihrem Wohnumfeld einen wirklich stillen Raum haben, in den Sie sich zurückziehen können. Wenn Sie das 4 Minuten und 33 Sekunden lang tun, haben Sie dann gerade John Cage Stück “4,33” gehört, ein Stück, das nach Aussage John Cages “keine beabsichtigten Klänge enthält” (das heißt, keine einzige Note, wenn das Umfeld still ist, hören Sie nur die Frequenzen Ihres Körpers).

Dieses Stück gilt heute als Schlüsselwerk der “Neuen Musik”, bis “4,33” entstand, hatte John Cage aber schon über 100 andere erstaunliche Werke komponiert, um 150 Kompositionen, die die Welt der traditionellen Komposition ebenso auf den Kopf stellten, sollten folgen.

Obwohl es die “Neue Musik” zu Beginn seines Schaffens schon eine ganze Weile gab: Unter diesem Begriff werden seit Anfang des 20. Jahrhunderts die Bestrebungen zusammengefasst, die Musik über den klassisch-romantischen Kompositionsstil des 19. Jahrhunderts hinausführen. Die Bezeichnung stammt aus einem Vortrag von 1919, den der Musikjournalist Paul Bekker über Tendenzen in der aktuell entstehenden Musik hielt, er wurde später für die unterschiedlichsten Modernisierungstendenzen der “ernsten” Musik des 20., dann auch des 21. Jahrhunderts übernommen. Grundsätzlich beeinflusst wurde die “Neue Musik” auch durch die technischen Innovationen von Rundfunktechnik und Schallaufzeichnung, die Musik erstmals beliebig reproduzierbar machten und damit die Struktur der bisher elitären Zuhörer popularisierte. Auch das musikalische Potenzial der neuen Technik selbst war zu erforschen und gab den Komponisten der Zeit Anlass zu vielen kompositorischen Experimenten.

Neben der Beobachtung des Schaffens in den traditionell tonangebenden europäischen Musikländern wie Frankreich, Italien, Polen und der Schweiz findet auch die USA mit dem Kreis um John Cage und Morton Feldman im internationalen Musikgeschehen Beachtung.

John Cage brauchte einige Zeit, bis er diese Anerkennung erreichte: Er wurde 1912 in ein weltoffenes Elternhaus hineingeboren, mit einem Ingenieur und Erfinder als Vater und einer Journalistin als Mutter. Er verlebte eine anregende Kindheit in Kalifornien und erhielt bereits in jungen Jahren Klavierunterricht. Die High-School schloss Cage 1928 mit der höchsten bisher vergebenen Punktzahl ab, es folgten zunächst zwei Jahre Studium der Literatur. Mit 18 ging Cage anderthalb Jahre nach Europa, wo er klassische Architektur und die Musik von Bach studierte und Gedichte schrieb. Cage lernte die europäische künstlerische Avantgarde kennen, die Arbeit von Hugo Ball und Hans Arp, James Joyce und Marcel Duchamp, Kurt Schwitters und László Moholy-Nagy, er war in Deutschland, Algerien und Spanien, er malte und schrieb Gedichte und verfasste seine ersten Kompositionen.

1931 kehrte Cage in die USA zurück, wo er teilweise bittere finanzielle Not litt und alle möglichen Jobs annahm. Dennoch begann er 1932 ein Kompositionsstudium, 1933 lernte er Xenia Kashevaroff kennen, sie heiraten 1935. Im Studium hatte Cage inzwischen Harmonielehre beim ersten amerikanischen Schüler Arnold Schönbergs belegt, nun nahm er bei Schönberg Privatunterricht in Kontrapunkt-Kompositionstechnik, bis 1937, obwohl Schönberg ihm versicherte, er werde nie richtig komponieren können. Zunächst kehrte Cage jedoch 1940 nach San Francisco zurück, arbeite als musikalischer Begleiter und schrieb Gelegenheitskompositionen für Tanzklassen. Da Ballettmusik mit Schlagzeugen nicht zu bewerkstelligen war, benutzte Cage ein vorhandenes Klavier, dessen Klangmechanik er mit kleinen Alltagsgegenständen präparierte, um ihm die gewünschten percussiven Klänge zu entlocken.

Ab 1941 konnte Cage an der Chicago School of Design eine Klasse in experimenteller Musik unterrichten und lernte dort Peggy Guggenheim und Max Ernst kennen, die ihn zu sich nach New York einluden. Cage zog mit seiner Frau nach New York. Die Suche nach einem einfachen Leben brachte Cage auch dazu, sich intensiv mit Pilzen zu beschäftigen, vom Sammeln bis zur Zubereitung. Ähnlich bewegt blieb Cages Leben die nächsten 30 Jahre, bis er 1992 knapp vor seinem 80. Geburtstag einem Schlaganfall erlag.

Wenn Cage sich damit beschäftigte, eine “herrschaftsfreie Musik” zu entwickeln, in der jeder Klang, jedes Geräusch und jeder Ton gleichwertig ist, hat er damit aber nicht nur unwiederbringlich die Entwicklung der modernen Musik beeinflusst. John Cage war immer daran gelegen, dass auch Menschen ohne Geld und ohne Vorbildung an Musik teilhaben konnten und die Möglichkeit erhielten, hören und komponieren zu lernen. Wenn er “Zufallsmusik” komponierte, deren Noten durch das Orakel I-Ging oder durch Sternenkarten ermittelt wurde, ging es ihm weniger um den Klang der Musik, sondern darum, Hörgewohnheiten aufzubrechen.


Unterrichtsanfrage für Einzel- und/oder Gruppenunterricht
zur Zeit bitte per E-Mail kontakt@lkms.de